Ein wirtschaftswissenschaftliches Konzept
Das Triffin-Dilemma (auch Triffin-Paradoxon genannt) ist ein wirtschaftswissenschaftliches Konzept, das der belgisch-amerikanische Ökonom Robert Triffin in den 1960er Jahren entwickelte.
Es beschreibt einen grundlegenden Zielkonflikt, der entsteht, wenn eine nationale Währung (wie der US-Dollar) gleichzeitig als globale Reservewährung fungiert.
Kern des Triffin-Dilemmas
Wenn die USA ihre Defizite reduzieren, um die Stärke des Dollars zu erhalten, fehlt der Weltwirtschaft Liquidität (Geldknappheit). — Wenn sie die Defizite weiter zulassen, riskieren sie Inflation, Abwertung des Dollars oder einen Vertrauensverlust (wie in den 1970ern, als der Goldstandard aufgegeben wurde).
Historischer Kontext
Triffin analysierte das Bretton-Woods-System (1944–1971), in dem der Dollar an Gold gebunden war, aber gleichzeitig als globale Reservewährung diente.
Sein Dilemma erklärte, warum das System scheitern musste: Die USA konnten nicht gleichzeitig genug Dollar für die Welt bereitstellen und die Golddeckung garantieren.
Aktuelle Relevanz
Auch heute, obwohl der Dollar nicht mehr goldgedeckt ist, bleibt das Triffin-Dilemma relevant, weil der Dollar weiterhin die globalen Reserven dominiert (ca. 60 %). — Die USA haben chronische Handelsdefizite, was zu Diskussionen über die Stabilität des Dollar-Systems führt.
Zusammenfassung
Das Triffin-Dilemma zeigt den unlösbaren Konflikt zwischen nationalen Wirtschaftszielen und globaler Verantwortung, wenn eine Währung als Reservewährung fungiert.
Quelle: Triffin, R. (1960), Gold and the Dollar Crisis