Triffin-Dilemma

(ai generated) | 15.03.2020 | Ökonomie

Ein wirtschaftswissenschaftliches Konzept

Das Triffin-Dilemma (auch Triffin-Paradoxon genannt) ist ein wirtschaftswissenschaftliches Konzept, das der belgisch-amerikanische Ökonom Robert Triffin in den 1960er Jahren entwickelte.

Screenshot Robert Triffin
Quelle: www.c2dh.uni.lu

Es beschreibt einen grundlegenden Zielkonflikt, der entsteht, wenn eine nationale Währung (wie der US-Dollar) gleichzeitig als globale Reservewährung fungiert.

Kern des Triffin-Dilemmas

Wenn die USA ihre Defizite reduzieren, um die Stärke des Dollars zu erhalten, fehlt der Weltwirtschaft Liquidität (Geldknappheit). — Wenn sie die Defizite weiter zulassen, riskieren sie Inflation, Abwertung des Dollars oder einen Vertrauensverlust (wie in den 1970ern, als der Goldstandard aufgegeben wurde).

Historischer Kontext

Triffin analysierte das Bretton-Woods-System (1944–1971), in dem der Dollar an Gold gebunden war, aber gleichzeitig als globale Reservewährung diente.

Sein Dilemma erklärte, warum das System scheitern musste: Die USA konnten nicht gleichzeitig genug Dollar für die Welt bereitstellen und die Golddeckung garantieren.

Aktuelle Relevanz

Auch heute, obwohl der Dollar nicht mehr goldgedeckt ist, bleibt das Triffin-Dilemma relevant, weil der Dollar weiterhin die globalen Reserven dominiert (ca. 60 %). — Die USA haben chronische Handelsdefizite, was zu Diskussionen über die Stabilität des Dollar-Systems führt.

Zusammenfassung

Das Triffin-Dilemma zeigt den unlösbaren Konflikt zwischen nationalen Wirtschaftszielen und globaler Verantwortung, wenn eine Währung als Reservewährung fungiert.

Quelle: Triffin, R. (1960), Gold and the Dollar Crisis

triffin dilemma wirtschaft paradoxon wissenschaft konzept