Die digitale Revolution, die niemand wollte, aber alle nutzen
E-Books – der Beweis, dass Menschen doch bereit sind, für unsichtbare Dinge zu bezahlen. Warum ein schweres, raschelndes Buch in den Händen halten, wenn man stattdessen auf einem grellen Display lesen kann, das sich bei jedem Sonnenstrahl in einen Spiegel verwandelt.
Kindle-Nutzer lieben es, über ihre „ganze Bibliothek in der Tasche“ zu schwärmen, während sie in Wahrheit 237 ungelesene Bücher horten, die sie im Urlaub 2013 für 0,99 € gekauft haben. Aber hey, wer braucht schon physische Regale, wenn man stattdessen eine endlose digitale Schublade voller Scham haben kann, die man nur auf Nachfrage hervorholen muss.
Und dann diese magische Funktion „Buch in einer Stunde fertig lesen“ – als ob das je jemand geschafft hätte, außer durch versehentliches darauf tappen. — "Hilfe, mir ist der Finger verrutscht!" — Aber bloß nicht laut sagen.
Am Ende sind E-Books wie Avocados, alle behaupten, sie zu lieben, aber keiner weiß wirklich, wie man sie richtig nutzt — und irgendwie hat man trotzdem keine irgendwo herumliegen. — Ein Hoch auf die Ordnung.